10. September 2024 SWR aktuell Ein Bericht über die Schulung von Präventionsbeauftragten von Cannabis Anbauvereinigungen

Der Baden-Württembergische Landesverband für Prävention und Rehabilitation (bwlv) startete am 7. Und 8.September mit einer Schulung für Präventionsbeauftragte in Cannabis-Anbauvereinigungen. Diese Beauftragten sind verantwortlich für den Gesundheits- und Jugendschutz in den sogenannten Cannabis Social Clubs und benötigen dafür spezielles Wissen und Fähigkeiten. „Wir wollen neben dem gesetzlichen Auftrag durch das Cannabis Gesetz, gerne in Austausch mit den Anbauvereinigungen kommen und Unterstützung durch unsere langjährige Expertise im Bereich Prävention anbieten“, so der Geschäftsführer Oliver Kaiser. „Ich sehe hier eine Chance. Wir können präventiv tätig werden und kommen mit Menschen in Kontakt, die bisher keinen Kontakt zur Suchtberatung hatten“. Die Nachfrage an Prävention ist in den Schulen enorm gestiegen, dafür ist für die Suchthilfe vom Gesetzgeber keine ausreichende Finanzierung vorgesehen“, so Kaiser weiter.
Einer der Kooperationspartner ist der Cannabis Social Club in Rottweil. „Wir legen großen Wert auf die Aufklärung unserer Mitglieder über den verantwortungsvollen Konsum von Cannabis und freuen uns, von der Expertise der Suchthilfe zu profitieren. Diese Zusammenarbeit stärkt unseren umfassenden Ansatz zur Gesundheitsförderung innerhalb der CSC-Gemeinschaft“, erklärt Jonathan Flaig vom CSC in Rottweil
Mit dem neuen Cannabisgesetz, das am 01.04.2024 in Kraft getreten ist, müssen Anbauvereinigungen ab dem 01.07.2024 einen Präventionsbeauftragten benennen, um eine Genehmigung zu erhalten. Diese Person muss nachweisen, dass sie an anerkannten Schulungen im Bereich Beratung und Prävention teilgenommen hat. Unser Schulungs-Curriculum wurde vom Land Baden-Württemberg anerkannt und die Teilnehmenden erhalten ein Zertifikat.
Die Schulung am 7. und 8.September in Renchen vermittelt das notwendige Wissen, um effektive Schutzkonzepte für die Gesundheit und die Sicherheit der Mitglieder der CAV zu entwickeln und umzusetzen mit den Zielen risikoreduzierten Konsums und von Suchtprävention. Die Anforderungen für den Erhalt einer Genehmigung zum Anbau von Cannabis, stellen die geplanten CAVs vor einige Hürden. Eine davon ist das Bereitstellen von explizit geschulten Präventionsbeauftragten.
Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland, besonders unter Jugendlichen. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist der Anteil der 12- bis 17-Jährigen, die mindestens einmal Cannabis konsumiert haben, von 6,7 Prozent im Jahr 2011 auf 9,3 Prozent im Jahr 2021 gestiegen. Studien zeigen, dass der Konsum negative Auswirkungen auf Gedächtnis und Aufmerksamkeit bei Jugendlichen hat.

Kontakt:
Elke Böhme
Bereichsleitung ambulante Dienste
Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH
Renchtalstr. 14
77871 Renchen


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